DEFA: Dok-Filme zwischen Propaganda und Gesellschaftskritik
Der Dokumentarfilm entwickelte sich zu einem bedeutenden Produktionssektor in der DDR. In eigenen, mehrfach umstrukturierten und umbenannten Studios, z.B. im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme (1952-68) und im DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, entstanden Tausende von Filmen. Zahlreiche dieser Filme sind schlicht Propaganda. Das trifft auch für zahlreiche Auftragsproduktionen für Fernsehen, Ministerien, Betriebe und Organisationen zu.
Dank der sicheren Einbindung in das staatlich geförderte (und kontrollierte) Produktionssystem entwickelten sich jedoch auch eigene Traditionen und Genres.
Etliche DEFA-Dokumentarfilme der 1980er Jahre gehören zu den spannendsten DEFA-Produktionen überhaupt. Dazu zählen u.a. "flüstern und SCHREIEN" von Dieter Schumann und Jochen Wisotzki über Jugendmusik-Kultur, in der auch die DDR-Underground-Band Feeling B ausführlich vorgestellt wird. Mehrere Feeling-B-Mitglieder gründeten später RAMMSTEIN. Helke Misselwitz' intimes Porträt von DDR-Frauenleben, WINTER ADÉ, erstaunt bis heute über die geradezu radikale Offenheit seiner Protagonistinnen. Roland Steiner erkundete noch vor dem Herbst 1989 Jugendliche aus sogenannten "Randgruppen". Darunter: Neonazis. Noch 1988 hatte sich DEFA-Dok-Filmer Konrad Weiß für einen Aufsatz über DDR-Neonazis, veröffentlicht in einer Underground-Publikation, ein de-facto-Berufsverbot eingehandelt. Steiners ausführliche filmische Recherche über jugendliche Neo-Nazis konnte dagegen nur wenig später im DEFA-Dok-Film-Studio geschnitten werden. Uraufgeführt am 1. Dezember 1989 ging UNSERE KINDER aber im Strudel der Revolutionsereignisse unter. 1990 dokumentierte die geschasste DEFA-Mitarbeiterin Sibylle Schönemann ihre Suche nach Mitverantwortlichen für ihre politische Inhaftierung. VERRIEGELTE ZEIT erschien noch unter dem Label DEFA und gehört zu den eindrücklichsten Dokumenten der Umbruchszeit.
Der Dokumentarfilm entwickelte sich zu einem bedeutenden Produktionssektor in der DDR. In eigenen, mehrfach umstrukturierten und umbenannten Studios, z.B. im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme (1952-68) und im DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, entstanden Tausende von Filmen. Zahlreiche dieser Filme sind schlicht Propaganda. Das trifft auch für zahlreiche Auftragsproduktionen für Fernsehen, Ministerien, Betriebe und Organisationen zu.
Dank der sicheren Einbindung in das staatlich geförderte (und kontrollierte) Produktionssystem entwickelten sich jedoch auch eigene Traditionen und Genres.
Etliche DEFA-Dokumentarfilme der 1980er Jahre gehören zu den spannendsten DEFA-Produktionen überhaupt. Dazu zählen u.a. "flüstern und SCHREIEN" von Dieter Schumann und Jochen Wisotzki über Jugendmusik-Kultur, in der auch die DDR-Underground-Band Feeling B ausführlich vorgestellt wird. Mehrere Feeling-B-Mitglieder gründeten später RAMMSTEIN. Helke Misselwitz' intimes Porträt von DDR-Frauenleben, WINTER ADÉ, erstaunt bis heute über die geradezu radikale Offenheit seiner Protagonistinnen. Roland Steiner erkundete noch vor dem Herbst 1989 Jugendliche aus sogenannten "Randgruppen". Darunter: Neonazis. Noch 1988 hatte sich DEFA-Dok-Filmer Konrad Weiß für einen Aufsatz über DDR-Neonazis, veröffentlicht in einer Underground-Publikation, ein de-facto-Berufsverbot eingehandelt. Steiners ausführliche filmische Recherche über jugendliche Neo-Nazis konnte dagegen nur wenig später im DEFA-Dok-Film-Studio geschnitten werden. Uraufgeführt am 1. Dezember 1989 ging UNSERE KINDER aber im Strudel der Revolutionsereignisse unter. 1990 dokumentierte die geschasste DEFA-Mitarbeiterin Sibylle Schönemann ihre Suche nach Mitverantwortlichen für ihre politische Inhaftierung. VERRIEGELTE ZEIT erschien noch unter dem Label DEFA und gehört zu den eindrücklichsten Dokumenten der Umbruchszeit.
Der Dokumentarfilm entwickelte sich zu einem bedeutenden Produktionssektor in der DDR. In eigenen, mehrfach umstrukturierten und umbenannten Studios, z.B. im DEFA-Studio für populärwissenschaftliche Filme (1952-68) und im DEFA-Studio für Wochenschau und Dokumentarfilme, entstanden Tausende von Filmen. Zahlreiche dieser Filme sind schlicht Propaganda. Das trifft auch für zahlreiche Auftragsproduktionen für Fernsehen, Ministerien, Betriebe und Organisationen zu.
Dank der sicheren Einbindung in das staatlich geförderte (und kontrollierte) Produktionssystem entwickelten sich jedoch auch eigene Traditionen und Genres.
Etliche DEFA-Dokumentarfilme der 1980er Jahre gehören zu den spannendsten DEFA-Produktionen überhaupt. Dazu zählen u.a. "flüstern und SCHREIEN" von Dieter Schumann und Jochen Wisotzki über Jugendmusik-Kultur, in der auch die DDR-Underground-Band Feeling B ausführlich vorgestellt wird. Mehrere Feeling-B-Mitglieder gründeten später RAMMSTEIN. Helke Misselwitz' intimes Porträt von DDR-Frauenleben, WINTER ADÉ, erstaunt bis heute über die geradezu radikale Offenheit seiner Protagonistinnen. Roland Steiner erkundete noch vor dem Herbst 1989 Jugendliche aus sogenannten "Randgruppen". Darunter: Neonazis. Noch 1988 hatte sich DEFA-Dok-Filmer Konrad Weiß für einen Aufsatz über DDR-Neonazis, veröffentlicht in einer Underground-Publikation, ein de-facto-Berufsverbot eingehandelt. Steiners ausführliche filmische Recherche über jugendliche Neo-Nazis konnte dagegen nur wenig später im DEFA-Dok-Film-Studio geschnitten werden. Uraufgeführt am 1. Dezember 1989 ging UNSERE KINDER aber im Strudel der Revolutionsereignisse unter. 1990 dokumentierte die geschasste DEFA-Mitarbeiterin Sibylle Schönemann ihre Suche nach Mitverantwortlichen für ihre politische Inhaftierung. VERRIEGELTE ZEIT erschien noch unter dem Label DEFA und gehört zu den eindrücklichsten Dokumenten der Umbruchszeit.